Studienfahrt nach Fulda

Am 16. Mai 2013 unternahm eine Gruppe Männer aus der Kirchengemeinde Vollmarshausen eine eintägige Studienreise nach Fulda. Nahezu alle Epochen der deutschen Geschichte haben in Fulda eindrucksvolle Spuren hinterlassen, meist in Gestalt von Bauten und Anlagen, die trotz erheblicher Schäden , die durch den Zweiten Weltkrieg entstanden sind, noch heute zu besichtigen sind. Ihre Zahl ist in Fulda so groß, dass man für einen Tag eine enge Auswahl treffen muss. Wir entschieden uns dafür jeweils ein Bauwerk, das für eine Epoche charakteristisch ist. Fundamentales Datum für die Fuldaer Geschichte ist die Gründung des Klosters 744 durch den Mitarbeiter des Bonifatius, Sturmius. Aus dieser Zeit stammen die Liobakapelle auf dem Petersberg und die Michaelskapelle in der Innenstadt in der Nähe des Domes. Mit dem Macht- und Bedeutungszuwachs im Mittelalter, als die Äbte zu Fürstäbten aufstiegen, kam es zum Bau von standesgemäßen Residenzen und Kirchen. Schloss Adolphseck und der Dom stehen für diese Epoche. In der in der zweiten Hälfte des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts erfolgreichen Phase der Rekatholisierung entstand die bis heute die Stadt charakterisierende barocke, integrativ katholische Frömmigkeit, die nicht nur den Dom und allen katholischen Kirchen das Gepräge gibt. Die nach 1866 durch die preußische Annexion unter eine dezidiert protestantische Herrschaft gekommene Stadt ergaben sich daraus mehrere schmerzhafte Konflikte, die im sogenannten »Kulturkampf« ab 1870 gipfelten. Eine im Dom stehende Statue des Apostels und ersten Papstes – ein Geschenk Leos XIII - bezeugt die enge Verbindung Fuldas mit Rom. Die Metapher Fulda sei das deutsche Rom trifft einen richtigen Sachverhalt. Eine Studienfahrt nach Fulda erweist sich deshalb als sehr ergiebig.
Prof. Dr. Herbert Kemler

Studienfahrt nach Fulda
Die Männergruppe