Momentan finden keine Treffen statt. 

Jeden letzten Freitag im Monat

Eingeladen sind alle Männer im Ruhestand, die gern ein paar Stunden in geselliger Runde zusammen sein möchten.

Ansprechpartner:
Hartmut Linke: Tel. 05608 - 14 30
Hans Döhler: Tel. 05608 - 1314

 

 

 

Fahrt des Dämmerschoppens nach Magdeburg

Der Männerkreis der Evangelischen Kirchengemeinde Vollmarshausen, der sich regelmäßig am letzten Freitag im Monat zu einem Dämmerschoppen trifft, aber außer der Reihe auch Fahrten zu interessanten und lehrreichen Orten unternimmt, hatte am Donnerstag, dem 8. November, sich Magdeburg als Ziel gesetzt. Dort sollte die derzeit bis Anfang Dezember laufende Ausstellung des Landes Sachsen-Anhalt „Otto der Große und das Römische Reich“ besucht werden. Nach einer abwechslungsreichen Fahrt auf der Autobahn bis Nordhausen, ging es dann über eine Bundesstraße durch den Harz – über Blankenburg und Halberstadt – wurde Magdeburg erreicht. Im Angesicht des Domes und einiger von Friedensreich Hundertwasser entworfener Häuser liegt das Museum, in dem die Ausstellung präsentiert wurde. Einen ersten Schwerpunkt bildete die römische Kaiserzeit. Julius Caesar versuchte als erster, das bis dahin als Republik regierte Römische Reich in eine Monarchie zu verwandeln. Es blieb beim Versuch, und er musste es mit dem Leben bezahlen, anno 44 v. Chr., an den Iden des März, wurde er – von Brutus - ermordet. Ein jahrelanger Bürgerkrieg erschütterte daraufhin Rom. Caesars Neffen Octavian gelang es, wieder Frieden zu stiften. Es folgte eine längere Zeit des Friedens. Als „Pax Romana“ ist sie in die Geschichte eingegangen. Aus dem Friedensstifter Octavian wurde im Jahre 29 vor Christus der Kaiser Augustus, der über die Zeitenwende hinweg bis zum Jahr 14 das Römische Reich regierte. Die zeitgenössische Dichtung hat ihm viele anerkennende Lobeshymnen gesungen, ihn zum „Friedefürst“ ernannt, von einem „Heiland“ konnte man sprechen. Der Dichter Vergil, sein Zeitgenosse, hat daraufhin dem Römischen Reich die Aufgabe zugewiesen, in der damaligen, auf Rom fokussierten Welt für Recht und Ordnung zu sorgen. Ein erster Weltpolizist. Die Nachfolger des Augustus ließen sich sogar als Götter verehren. Damit waren Konflikte mit den frühen Christen unvermeidbar. Sie steigerten sich zu blutigen Verfolgungen, ehe mit Konstantin ein Herrscher kam, der zu Beginn des vierten Jahrhunderts den Christen ein Existenzrecht gewährte. Sein Enkel Theodosius erhob 380 die christliche Religion sogar zur einzigen Staatsreligion. Damit war ein christliches Kaisertum kreiert. Mit Hilfe des Papstes übernahm Karl der Große an Weihnachten 800 die Würde eines christlichen Kaisers im westlichen Europa. Im zehnten Jahrhundert knüpfte Otto der Große an diese Tradition an und verstand sich auch als von Gott berufener Kaiser. Er hatte sowohl ein weltliches Regiment inne, wie er auch die Herrschaft über die Kirche unangefochten und tatkräftig ausübte. Erst ein Jahrhundert später wurde durch Papst Gregor VII. diese doppelte, über Jahrhunderte akzeptierte Führung in Frage gestellt. Das bis heute dafür übliche Stichwort heißt „Canossa“. Soweit führt allerdings die Magdeburger Ausstellung nicht. Sie endet mit Otto III., der zur ersten Jahrtausendwende mit großen Teilen der damaligen Christenheit im Hinblick auf die Offenbarung des Johannes die Wiederkunft Christi erwartete. Dieser frömmigkeitliche Aspekt fehlt leider in der Ausstellung. Es ist für mich das einzige Defizit. Herbert Kemler