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Unter der Losung „Gemeinschaft neu erleben“ hatte die Kirchengemeinde am ersten Julisonntag zum Gottesdienst im Festzelt „Unter den Eichen“ eingeladen.

Das Blasorchester Wellerode unter der Leitung von Gerd Weinreich intonierte zu Beginn „Friends for Life“ von Dizzy Stratford. An diesem Morgen – so Frau Pfarrerin Kerstin Grenzebach bei Ihrer Begrüßung- ist es an der Zeit, auch einmal Gott dafür danke zu sagen, dass wir schon das ganze Jahr „1000 Jahre Vollmarshausen“ feiern können. Das Orchester begleitete die Gemeinde beim Eingangslied „Geh aus mein Herz und suche Freud'.“

Auf das von Frau Grenzebach gesprochene Psalmgebet antwortete die Gemeinde mit „Dafür loben wir dich.“ Als Schriftlesung hörte die Gemeinde an diesem Morgen Worte aus dem 12. Kapitel des Römerbriefes, vorgetragen von Frau Prädikantin Jennifer Armbröster. „Eure Liebe muss aufrichtig sein. Verabscheut das Schlechte und lasst nicht ab vom Guten. Einer soll den anderen als Bruder herzlich lieben und ihn höher stellen als sich selbst. Lasst euch von Gottes Geist durchdringen und dienet bereitwillig dem Herrn.. Sorgt für alle im Volk Gottes die es nötig haben und wetteifert in der Gestfreundschaft.“ Nach dem gemeinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis stimmten Orchester und Gemeinde „Komm' sag es allen weiter“ an.

1000 Jahre- so Frau Pfarrerin Grenzebach zu Beginn Ihrer Predigt- das ist schon ein stolzes Alter für ein Dorf. Was haben die letzten 33 Generationen da alles erlebt? Die Kreuzzüge, die Reformation, viele Kriege. Da wurde die Welt einmal komplett auf den Kopf gestellt. Es sind aber auch viele Siedlungen verschwunden, so dass man sich fragen kann, was unser Dorf da so lebens- und liebenswert macht. Da wäre zum einen sicher die geographische Lage. Man ist schnell in den Zentren, Wahle-Ecke- und Fahrenbach sorgen für genügend Wasser. Es lebt sich gut hier, es gibt Ärzte, Apotheken, eine Tankstelle und Gaststätten. Das Dorf ist aber nicht so groß, dass man sich aus den Augen verliert. Als Sie vor 18 Jahren ihre Pfarrstelle antrat- so Frau Grenzebach weiter- war alles neu und man musste sich erst einmal einfinden. Schon nach kurzer Zeit fand Sie einmal auf dem Alter ein Bild, das jemand von Ihr mit den traditionellen „Vollmarshäuser Baddschen“ gemacht hatte. „Da wusste ich, jetzt bin ich im Dorf angekommen.“ Ein Dorf wird lebens – und liebenswert, wenn ein gutes Miteinander entsteht und bleibt. Da kann man Gemeinschaft neu erleben. Jesus hat gesagt: „Du sollst den Herrn,deinen Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst. Da wird der Mensch menschlich, damit ist alles gesagt. Nur wer mit sich selbst im Reinen ist, kann auch zu anderen gut sein. Es tut gut, sich immer wieder selbst zu reflektieren, seine Schwächen und Begabungen zu erkennen. Wir sollen den Menschen mit offenen Augen und Herzen begegnen und sie nicht in Schubladen stecken. Denn so verliert man den Blick dafür, was in dem Menschen steckt. Sei immer bereit und offen dafür, den Menschen neu zu begegnen. Teile was du hast, ohne Angst zu haben, es käme einer zu kurz. Gott lieben, ihm unser Leben anvertrauen und sich jeden Morgen neu in seine Gegenwart zu stellen- hinter diesem Anspruch bleiben wir oft zurück. Aber wenn es gelingt, fühlen wir uns wohl und sind gut aufgehoben. Viele haben für dieses Fest gearbeitet, Ihnen gilt unser Dank und unsere Anerkennung. Freuen wir uns, dass die Menschen sich hier seit 1000 Jahren wohlfühlen. Lasst uns Gemeinschaft neu erleben.

Nach „Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer“ dankten Frau Grenzebach und Frau Armbröster in der Fürbitte noch einmal dafür, dass so viele Menschen- Männer, Frauen Kinder, Alte und Junge, Zugezogene und alt eingesessene- mit Ihren unterschiedlichen Begabungen und Talenten zum Gelingen des Festes beigetragen haben. „Lass uns diese Vielfalt als Geschenk ansehen, die unser Leben bunt macht. Wir wollen lernen, mit offenen Augen und Herzen aufeinander zu zugehen und einander mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen.“ Als Segenslied stimmten Orchester und Gemeinde „Bewahre uns Gott“ an.

Nach dem von Frau Pfarrerin Grenzebach gesprochenen Segen wurde die Gemeinde dann mit „One Moment in Time“ aus der Feder von Albert Hammond auf den Festplatz geleitet. Kirchengemeinde und Kirchenvorstand wünschen allen ein fröhliches und friedliches Fest und für den weiteren Verlauf des Jubiläumsjahres Gottes guten Segen.

 

Oliver Knaack