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Mit der Frage "Ist Ihnen und Euch die Kinder- und Jugendarbeit in der ev. Kirchengemeinde Vollmarshausen ein Herzensanliegen?" wurde der Kirchenvorstand, ehrenamtliche Mitarbeiter und Interessierte zur Zukunftswerkstatt am 16.03.2019 in die Arche eingeladen. Dieser Einladung folgten rund 17 Vollmarshäuserinnen, welche sich aus ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, Müttern und Kirchenvorsteherinnen zusammensetzten.

Aber warum machten sich diese Menschen überhaupt auf den Weg?

Der Grund war die zukünftige Gestaltung der Kinder- und Jugendarbeit bei uns im Ort. Der Umfang der Stelle der ev. Kinder- und Jugendarbeit wurde reduziert. Konkret heißt dies, die Stunden für unsere Gemeindereferentin Frauke Worttmann wurden gekürzt. Die Stelle hatte jahrzehntelang einen Umfang von 30-Wochenstunden und wurde von der Landeskirche mitfinanziert. Voraussetzung für den Zuschuss ist es, dass die Kirchengemeinde min. 2.000 Gemeindemitglieder hat. Durch den demografischen Wandel, weniger Taufen und Austritte ist Vollmarshausen leider unter die 2.000 Mitglieder gerutscht. Dementsprechend fehlen 50 % der Finanzmittel, daher wird es ab 2020 nur noch eine Stelle mit dem Umfang von 20-Wochenstunden geben.

Zu Beginn der Zukunftswerkstatt hat Kerstin Grenzebach den Teilnehmenden einen genauen Überblick über den Grund des Zusammentreffens und die Finanzen gegeben. Anschließend hat Frauke Worttmann vorgestellt, welches vielfältige Angebot in der Kinder- und Jugendarbeit zur Zeit in Vollmarshausen angeboten und angenommen wird und wie zeitintensiv die einzelnen Bausteine sind.

Angeregt von der Vorstellung übernahm Oliver Teufel (Referent der Landeskirche) die Moderation und gab uns direkt einen Arbeitsauftrag, welchen wir in Kleingruppen bearbeiteten und anschließend der Gruppe vorstellten. Dabei ging es darum, was uns an der Jugendarbeit besonders wichtig ist und welche Angebote wir uns in Zukunft wünschen.

Direkt nach der Mittagspause ging es weiter mit der Frage, welche Angebote könnten unserer Meinung nach verändert, gekürzt oder gar ganz gestrichen werden...

Bei all diesen Fragen kamen konstruktive Gespräche und wertschätzende Diskussionen zustande. Im Ergebnis konnten wir festhalten, dass durch die Umstrukturierung und durch weiteres ehrenamtliches Engagement 140 Jahresstunden eingespart werden können. Dazu zählt u. a., dass das Krippenspiel in Zukunft nicht mehr unter der Leitung von Frauke Worttmann stattfindet und dass die Mädchengruppe "Schräge Vögel" kein wöchentliches Angebot mehr sein wird, sondern zu der Form von Aktionstagen wechselt.

Ob durch die geplanten Änderungen die gewünschte Wirkung der Einsparung erzielt wird, werden wir in 2020 feststellen. Was jedoch klar ist, dass was wir eingespart haben, reicht jedoch nicht aus. Es müssen noch 40 weitere Jahresstunden eingespart werden.

Zum Abschluss des Tages wurde eine Aussage getroffen, der alle Anwesenden zustimmten. Diese lautet wie folgt: Egal wie es weiter geht haben wir die Hoffnung, dass die Kinder und Jugendlichen die Einsparungen nicht merken und weiterhin gern zu uns in die Arche kommen und neugierig sind mit uns neues zu entdecken.

Zu dieser Aussage passt sehr gut das Motto des Förderkreises "Kinder brauchen Wertschätzung und Raum zur Entfaltung". Daher wird auch dieser weiterhin tatkräftig versuchen durch Spendensammlungen die Jugendarbeit weiterhin mitzufinanzieren, damit keine weiteren Stundenkürzungen erfolgen.

Lena Riemenschneider