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Auf geht es nach Berg im Drautal ...

... dies dachte sich am 4. Oktober 2018 die Pilgergruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Vollmarshausen. Pünktlich um 06:00 Uhr starteten wir mit dem Reisebus. Die Fahrt verlief einwandfrei. Bei der großen Mittagspause mit einem typischen "Pilger-Picknick" wurden die ersten Kontakte geknüpft. 

 

 

Tag 1:

 

Den Morgen begrüßten wir mit einem Morgengebet mit Blick auf die Berge. Nach dem Frühstück und der Morgenandacht starteten wir von unserer Pension zur ersten Pilgertour. Zielsicher führte uns Horst Peterß an nebelverhangenen Bahngleisen und durch kleine Ortschaften bis zum ersten großen Anstieg. Diesen meisterten wir gemeinsam, indem wir ihn schweigend hintereinander gingen. Dabei machten wir uns Gedanken dazu, was uns Kraft und Ruhe schenkt. 

Fast oben ankommen, trafen wir uns in Kleingruppen und tauschten uns aus. Dabei genossen wir den ersten atemberaubenden Ausblick ins Tal. Nach geschafften 10 km machten wir im Wald Rast. An dieser Stelle gab es die Möglichkeit, auszusteigen und zurück zur Pension zu fahren. Dies nutzten einige und genossen den restlichen Tag auf der sonnenbeschienen Terrasse oder im Schwimmbad der Pension. Der Rest der Gruppe pilgerte zum Zielort und wartete dort auf Horst Bubenik, der die Gruppe zurück in die Pension brachte. Auf dem Weg zum Ziel hielt die Gruppe spontan in einer kleinen Kirche inne und testete gesanglich die Akustik. Beendet wurde der Tag mit einer Abendandacht, einem leckeren Abendessen und einem netten Beisammensein, nachdem uns die Route für den nächsten Tag vorgestellt wurde und wir einer Meditation zu Herbstblättern gelauscht hatten.

Tag 2:

 

Nach dem Morgengebet, Frühstück und der Morgenandacht wurden wir wieder zum Zielort des ersten Tages gefahren. Von hier aus starteten wir unsere zweite Pilgertour. Auf festem Untergrund schritten wir zielsicher an Kühen, Ziegen und Blumen einer beeindruckenden Berglandschaft vorbei. Auf dieser Strecke gab es Minuten, in denen wir uns in der Stille Gedanken zu dem Thema „Versuchung“ machen sollten. Während dessen widerstanden wir dem Drang, den plötzlich im Wald auftauchenden Wasserfall zu fotografieren. Diesen Anblick speicherten wir im Herzen ab. Wir schritten zielsicher entlang der Drau und machten nach 12 km eine Pause. Hier konnte man die Tour unterbrechen und mit dem Reisebus Richtung Pension fahren. Der Rest meisterte die letzten 12 km gemeinsam mit viel Humor. Das leckere Abendessen genossen wir nach der Abendandacht. Anschließend bekamen wir Besuch vom ortsansässigen Pfarrer. Dieser sang fleißig bei unserem Liederabend mit alten Wanderliedern, neuen "EG-Plus-Liedern" und Abendliedern mit.

Lena Riemenschneider

 

Tag 3:

Sonntag, den 7. Oktober 2018: Zur Abwechslung stand mal keine Wanderung auf dem Programm, denn es war ja schließlich Sonntag. Am Vormittag nahmen wir an dem Kirchweihgottesdienst in Draßnitzdorf teil mit zünftiger Blaskappellenmusik, Böllerschüssen und einer nachdenklichen Predigt von Pfarrer Josef Allmeier.

Nachmittags führte uns der pensionierte Grundschuldirektor Josef Weiß durch das Dorf Berg und erzählte uns in launischer Weise manche interessante Geschichte zur Dorfgeschichte. Bei Cafe Hassler ließen wir es uns mit leckeren österreichischen Torten und Süßspeisen gut gehen.

So war der Sonntag für alle ein Tag der entspannten Erholung. Damit wir aber nicht zu sehr in den Modus der Entspannung und Erholung kamen, brachten uns Angelika Fesser-Peterß  und Anja Günther-Homburg am Abend mit dem Terraband in Bewegung und zum Schwitzen. 

 

Tag 4:

Am Montag, dem 8. Oktober 2018 stand dann wieder für viele eine weitere Pilgerwanderung auf dem Programm. Sie führte uns von St. Wolfgang auf dem Jakobsweg nach Fresach oberhalb des Millstätter Sees durch eine abwechslungsreiche Landschaft, mal durch Wälder, mal über freie Höhen, die uns wieder schöne Ausblicke bescherten und das alles bei traumhaft schönem Wetter unter strahlend blauem Himmel.  Die Kurzstreckenpilgerer haben während dessen das Städtchen Lienz besichtigt und die Stadtluft mit ihren hübschen Plätzen und Häusern genossen. In Fresach trafen dann die ermüdeten Langstreckenpilgerer (24km) mit den Stadtbummlern wieder zusammen und lobten Gott für den wunderschönen Tag mit einer Andacht in der evangelischen Kirche.

Am Abend durften dann die ermüdeten Beine ruhen, dafür mussten allerdings die Gehirne zum Glühen gebracht werden, denn unsere beiden Jüngsten (Lena Dawin und Lena Riemenschneider) hatten einen unterhaltsamen, lustigen Spieleabend für uns vorbereitet.  

Mit einem Absacker an der Hausbar endete ein rundum gelungener Tag.

Beate Dawin 

5. Tag:

 

Dienstag, der 9. Oktober 2018: Der Tag begann für uns nach Morgengebet und Frühstück mit einer Andacht von Anja Homburg-Günther zu Psalm 18,3, in der Gott mit starken Worten wie Burg, Fels, Berg, Schutz und Heil verbunden wurde. Das Motto dieses Tages sollte sein „Geborgenheit fühlen“.

Danach fuhren wir alle gemeinsam mit dem Bus Richtung Weißensee, dem Wander- und Pilgergebiet an diesem Tag. Der Weißensee ist der höchstgelegene Badesee Kärntens, 11,6 km lang, an der breitesten Stelle 960 m breit und 99 m tief. Im Winter friert er bis zu 50 cm tief zu. An der Straße oberhalb des Sees stiegen wir aus dem Bus aus und machten uns auf den Weg bergab zum See. Nach ein paar Kilometern erreichten wir einen wunderbaren Platz mit einem Baum in der Mitte, Sitzgelegenheiten und einer wunderbaren Aussicht. Anja nutzte diesen Platz spontan zu einem Impuls, der wiederum die starken Worte zur Geborgenheit zum Inhalt hatte. Jeder sollte sich eines der Worte aussuchen und auf dem folgenden schweigenden Weg darüber nachdenken. Schließlich fanden wir uns zu zweit zusammen und tauschten unsere Gedanken aus.

In Techendorf am Weißensee angekommen, besuchten wir die evangelische Kirche und sangen einige Lieder. Danach teilte sich die Gruppe auf: Die einen wanderten am See entlang zum Restaurant Weißenbacher, dem Ziel des Tages. Die anderen sahen sich ein wenig im Dorf um und fuhren schließlich mit dem Schiff über den See, von dem aus sich herrliche Aussichten auf den herbstlichen Wald an beiden Ufern boten. Danach ging es ebenfalls noch einige Kilometer zum Restaurant.Am Ziel, dem Restaurant Weißenbacher, das sich leider als geschlossen herausstellte, trafen alle wieder zusammen und fuhren zurück zum Hotel. 

 

Vor dem Abendessen kamen wir zur Andacht zusammen und danach fand unser „Bunter Abend“ statt, bei dem wir viel Spaß hatten und kaum aus dem Lachen und Freuen herauskamen.

6. Tag:

Mittwoch, der 10. Oktober 2018: Dieser Tag wurde nach Morgengebet und Frühstück mit einer berührenden Andacht von Dieter Fritz eingeleitet. Er verdeutlichte uns, dass Gott uns täglich 86.400 Sekunden schenkt, die wir sinnvoll nutzen sollten, ohne uns über Widrigkeiten zu lange zu ärgern, um uns nicht zu viel Zeit „wegnehmen“ zu lassen. Wir sollen uns lieber über die geschenkte Zeit freuen und sie nachhaltig nutzen.

Alsdann ging es in zwei Gruppen mit dem Taxi (der Bürgermeister selbst, der auch Taxiunternehmer ist, fuhr uns) zur Emberger Alm auf rund 1.700 m Höhe. Gruppe 1 würde die Bergtour „Zweiseen-Rundweg“ zum Hochtristen in Angriff nehmen, Gruppe 2 auf dem Panoramaweg das Gebiet erkunden.

Da ich selbst mit der Gruppe 1 unterwegs war, möchte ich hiervon berichten. Wir starteten, begleitet von Tanja vom Fremdenverkehrsverein Berg von der Emberger Alm aus auf dem zusehends steiler werdenden Karrenweg. Man gelangt bis auf rund 2.000 Meter Seehöhe, bevor der Weg wieder bergab in die so genannte Kaserleiten führt. Danach führt der Steig auf dem Schwarzstein (2.264 m). Hier trugen wir uns alle in das Gipfelbuch ein. Ganz besonders war, dass wir „über den Wolken“ wanderten, wir sahen nur ein paar Berggipfel daraus hervorragen. Nach dem Schwarzstein ging der Weg über teilweise ausgesetzte Stellen, viele Felsbrocken und an teilweise mit Seilen gesicherten Wegen weiter. Den Abzweig zum Hochtristen sparten wir uns, da er extrem steil und felsig war. Hinter einem steilen Sattel erreichten wir dann die „Zwei Seen“. Traumhaft lagen sie da. Und wir dachten nach einem Impuls wieder über die geschenkten 86.400 Sekunden nach …. in Gottes unendlicher Schöpfung. Über einen steilen Abstieg über felsiges Gebiet, herrliche Wanderwege, einen Gegenanstieg und durch Gebiete mit traumhafter Aussicht gelangten wir zurück zur Emberger Alm. Wir waren mehr als 6 Stunden bergauf und bergab unterwegs gewesen und genossen auf einer Hütte Radler, Apfelstrudel und sehr leckeren Kaiserschmarrn. Ich selbst möchte mich an dieser Stelle ganz besonders bei Dieter, Horst und Tanja bedanken, die mir meine Angst bei den für mich sehr schwierigen Stellen dieser Tour nahmen und mich unterstützt und zuverlässig begleitet haben.

Am Abend trafen wir nach Andacht, Abendessen und Packen unserer Koffer noch einmal zwanglos zusammen und ließen diese wunderbare Wander- und Pilgerreise ausklingen.

 

Am nächsten Tag brachte uns Horst Bubenik zuverlässig mit seinem Bus wieder nach Hause.

Beate Koethe 

    

 

Nachklang zur Pilgerreise  „Berg im Drautal“

Im Nachklang zu unserer wunderschönen Pilgerreise nach Berg im Drautal möchte ich mich im Namen aller Reisenden nochmals ganz herzlich bei einigen Mitreisenden  bedanken. 

Die meisten Vorbereitungen hatte Frau Grenzebach bereits vorher von Vollmarshausen aus erledigt, leider konnte sie aus persönlichen Gründen bei unserer Reise nicht dabei sein. So übernahm Lena Dawin, eigentlich Teilnehmerin, Frau Grenzebachs Aufgabenbereich.

Lena Dawin konnte uns mit ihrer ruhigen und klaren Art die geistlichen Impulse anschaulich vermitteln. Sie sorgte für einen fröhlichen, stressfreien Anfang am Morgen und für die gemeinsamen abwechslungsreichen Abende. Auch hatte sie alle mit ihren unterschiedlichen Wünschen im Blick. Dies alles trug dazu bei, dass schnell eine gute Gemeinschaft entstand, in der sich jeder wohl fühlte.

Ohne unseren „Wander-Horst“ (Horst Peterß) wären manche Wege sicher noch schwieriger geworden. Da er die Strecken vorher nicht ablaufen konnte, gab es manche Überraschung, die er aber mit uns gut gemeistert hat.

Eine fotografische Meisterleistung vollbrachte Lena Riemenschneider. Mit viel Fleiß und Sorgfalt hat sie uns allen die vielen Fotos zur  Erinnerung  zukommen lassen.

Was wäre so eine lange Reise ohne unseren „Bus-Horst“ (Horst Bubenik). Ruhig und sicher fuhr er uns in manch enge Bergstraße. Die „Kurzstreckenläufer“ brachte er gern zu Mittagszeit wieder zurück ins Hotel.

Am Abend des 11.Oktobers stiegen wir, fröhlich, erfüllt mit unendlich vielen Eindrücken wohlbehalten und munter  in Vollmarshausen wieder aus dem Bus. 

 

Danke euch allen, die ihr uns die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis habt werden lassen

Mechthild Gundelach