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Am Himmelfahrtstag hatten die Kirchengemeinden in der Söhre unter der Losung „Das Leben ist himmlisch“  zum gemeinsamen Gottesdienst in  die Kirche nach Vollmarshausen eingeladen.

Pfarrerin Kerstin Grenzebach hatte an diesem Morgen offensichtlich schlechte Augen, denn  Sie versuchte zunächst, die Gemeindeglieder aus  den  Ortsteilen Söhrewalds,  aus  Lohfelden und Vollmarshausen mit einem Fernglas in der Kirche ausfindig zu machen.

Organistin Maren Bultmann begleitete die Gemeinde beim Eingangslied EG 501 „Wie lieblich ist der Maien.“

Vikarin Anna Debes sprach mit  der Gemeinde gemeinsam  Worte aus Psalm 104: „Ich will dem Herrn singen und meinen Gott loben solange ich bin.“

Nach einem von Vikarin Debes gesprochenen Gebet hörte die  Gemeinde als Schriftlesung an diesem Morgen Worte aus dem 1. Kapitel  der Apostelgeschichte.  Jesus hatte sich seinen Jüngern nach seinem Tod  wiederholt gezeigt.

Als er wieder einmal mit ihnen zusammen war, fragten sie ihn, wann er denn das Reich Israel wiederherstellen würde.

Er antwortete: „Den Zeitpunkt braucht Ihr nicht zu kennen. Ihr werdet von Gottes Geist erfüllt werden, der Euch fähig macht, überall als meine Zeugen aufzutreten.“ Und während er dies sagte, nahm eine Wolke ihn auf, so dass sie ihn nicht mehr sehen konnten.

Da standen plötzlich zwei weiß gekleidete Männer neben Ihnen und sprachen: „Dieser Jesus, der vor euch in den Himmel aufgefahren ist,  wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt weggehen sehen.“

Orgel und Gemeinde stimmten anschließend EG 503 „Geh aus mein Herz und suche Freud“ an.

Hier im Kirchenraum, - so Pfarrerin Grenzebach und Vikarin Debes zu Beginn ihrer Ansprache - sind die Menschen unterschiedlich gestimmt, schauen mal fröhlich, mal nachdenklich oder auch erwartungsvoll in die Runde.    

Die Jünger haben Jesus  doch eher traurig hinterhergeschaut, als er vor ihren Augen gen Himmel fuhr.

Aber was verstehen wir eigentlich unter Himmel? Ist der da oben, wo die Flugzeuge fliegen, die Wolken ziehen und auch  Gott und die Toten wohnen?

Oder ist der Himmel hier bei uns auf Erden? Unser Leben ist himmlisch, wenn wir etwas Gutes zu essen bekommen, einen himmlischen Urlaub oder in der Liebe himmlische Momente erleben.

Sicher ist aber, dass der Himmel- wie im folgenden Kanon von der Gemeinde besungen- über allen aufgeht.

Also ist der Himmel wohl doch oben über allen?  Da gab es einmal zwei Mönche, die den Ort suchten, wo sich Himmel und Erde berühren. Als sie endlich die Tür zu diesem Ort  öffneten waren sie aber wieder in ihrem Kloster  angekommen.

So ist der Ort eben der, wo Gott uns gerade hinstellt und wo ich gerade bin, da wo mein zuhause ist.

Es fällt  aber manchmal schwer, sich vorzustellen, dass man den Himmel auf Erden hat, bei all den Katastrophen und dem Leid in der Welt.

Gott hat aber eine Idee, warum er uns genau an diesen Ort im Leben stellt. Wir sollten darauf vertrauen, dass Gott uns an die richtige Stelle gewiesen hat.   

Wenn  wir diesen Ort annehmen, unser  Leben aktiv und engagiert  gestalten, dann  ergeben sich himmlische Momente für die Menschen.

Im Gegensatz zu den Jüngern brauchen wir kein Fernglas, um den Himmel zu finden.  Sie hätten ihm damit in den Himmel folgen und das ganze Geschehen besser begreifen können.

Wir brauchen Freunde, Kollegen und Nachbarn, damit wir ein himmlisches Leben haben.

Danach sollten wir uns immer wieder auf die Suche machen, den Ort, wo sich Himmel und Erde berühren zu finden.

Diesen Ort besang die Gemeinde auch im folgen EG + 75 „Wo Menschen sich vergessen.“

Da heißt es  in den Strophen: „Wo Menschen sich vergessen, sich verschenken, sich verbünden,   die Wege verlassen, und neu beginnen, ganz  neu. Da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werden unter uns.“

Nach den von  Pfarrerin Grenzebach und Vikarin Debes gesprochenen Fürbitten und dem „Vater  Unser“ bildete die Gemeinde einen Kreis im Kirchenraum und sang zum  Abschluss: „Lasst uns miteinander, singen, loben, danken dem Herrn.“

Vikarin Debes sprach den Segen und lud zum gemütlichen Beisammensein  vor der Kirche ein, wo man bei Bockwurst und Getränken den Himmelfahrtsmorgen ausklingen ließ.

Vielen Dank an Pfarrerin Kerstin  Grenzebach und Vikarin Anna Debes für diesen stimmungsvollen Himmelfahrtgottesdienst und an Maren Bultmann für die musikalische Gestaltung.

Oliver Knaack